wenn die Finger noch verkrampft sind.

Die Welt wird nicht zu einem leichteren Ort, je mehr versucht wird sie zu verstehen. Hast du dich einmal auf den Weg gemacht, betrittst du schnell eine Welt dazwischen. Eine Welt in der du den Bequemlichkeiten nicht mehr glaubst, in der du neue Anker noch nicht gefunden hast. Und in dem Raum dazwischen ziehen dich beide Seiten zu sich heran. Flüstern dir deine Wünsche zu. Versprechen dir Ruhe und Frieden. Versprechen dir, wenn du ihnen folgst, dann wird alles gut. Dann bist du wieder geborgen.
Die eine Seite kennst du – du kennst sie in dem Gefühl deiner Kindheit. In der Umarmung deiner Eltern und der Wärme der Sonnenstrahlen am Sommernachmittag.
Die andere Seite kennst du nicht. Und was dir entgegen blickt fühlt sich fremd an. Setzt dich auf dein Herz. Was dir entgegenblickt erschreckt dich. Und mit jedem zweiten Schritt findest du den Spiegel in dir selbst und die Masken, die du im Außen zu sehen glaubtest, wurden Teil deines Selbst. Sind Teil deines Selbst. Während du dem einen noch ausweichen kannst, kannst du dich nicht vor dir selbst verstecken. Du kannst diese Teile nicht aus dir heraus schneiden. Und wir wissen, wie oft es trotzdem versucht wird.
Aber du hast dich entschieden, hinter den Vorhang zu blicken. Du hast verstanden, dass die Welt nicht aus einem Zimmer besteht. Du hast bereits eingeatmet. Du kannst nicht wieder den Vorhang zurück ziehen und denken vergessen zu dürfen.

Was machst du also in dieser Welt zwischen den Sphären. Was machst du in der Welt, die dich mit Dekonstruktion überhäuft. Die dich haltlos fühlen lässt. Seine warme Hand von deinem Herzen nimmt und eine erschreckende Kälte hinterlässt. Eine Kälte, die so oft in Hoffnungslosigkeit aufgeht. Die versucht wird zu besänftigen, mit allem was dir gut tun könnte. Mit warmen Kräutertee. Lachen mit deinen Freunden. Herzliche Umarmungen. Räucherwerk. Sonnenstrahlen. Gespräche über eine hoffnungsvolle und heile Zukunft.

Und auch darin kannst du dich verlieren. Du wirst nur manchmal eingeholt, aber du weißt, wo deine Pflaster liegen.
Und wenn Pflaster nicht mehr reichen? Wenn die Risse darunter zu breit werden?

.

Das Seil auf dem du balancierst existiert nicht. Doch wenn du diesen Umstand akzeptierst, dann fällst du. Also hälst du mit gleichen Teilen deine Balance und den Glauben an das Seil aufrecht.

Und ich weiß, was passiert wenn ich falle. Doch ich frage mich, ob ich nur auf eine Weise fallen kann.

Ob es einen Unterschied gibt, zwischen fallen und loslassen.

In einer Welt mit Macht und Machtbeziehungen – eigene Überlegungen zu Umgang mit und Auflösung von daraus entspringenden Störempfindungen.

Ich glaube gerade den Gedanken gefasst zu haben, der mich seit Monaten – eigentlich Jahren und unbewusst bestimmt über ein Jahrzehnt meiner bescheidenen Lebenszeit – begleitet. Mal sehen, ob ich ihn in Worte gefasst bekomme, mit denen ich am Ende zufrieden auf „Veröffentlichen“ klicken kann.

Mein letzter Beitrag – ich habe ihn nicht noch einmal gesehen, aber meiner Erinnerung und der Überschrift entsprechend – drehte sich um das Gefühl dieses Themas, das ich bis dahin nicht greifen konnte. Nicht konzeptionell anyways. Es ging um Sicherheit, was sie ist und was sie bedeutet und insbesondere, was der Wunsch nach ihr in meiner Interaktion mit Menschen mein alltägliches Leben und meine Wahrnehmung mit gestaltet. Es geht um einen tiefgreifendes Störgefühl, dass bei Komplimenten und Bestätigung aufflammt.


Hierbei gilt es bei beiden Begriffen für meinen Zweck zu differenzieren. Erstens ist nicht jedes Kompliment ein Kompliment. Ich würde es derart beschreiben: Es gibt Komplimente, die aus offenem und reinen Herzen eine Eigenschaft deinerseits komplimentieren, weil sie zum Beispiel inspirierend, beeindruckend oder für individuell, stark und würdig der Hervorhebung empfunden wird.
Denen gegenüber würde ich mindestens eine weitere Art Kompliment stellen, die eine Eigenschaft – ob beispielsweise Aussehen oder Charakter/Ausstrahlung oder Talent – von dir hervorheben und komplementieren, die sie selbst an sich vermissen, sich selbst für sich wünschen oder gar dich im Vergleich zu sich hervorheben und sich dadurch unterordnen. Sehnsucht oder Wünsche spielen hier hinein, aber auch Missgunst und Neid sind oft Auslöser für derartige vermeintliche Komplimente. Ich glaube, sowohl die empfangende, wie auch die abgebende Person können einen Unterschied in diesem Moment erkennen.
An dieser Stelle spreche ich von letzterem, welches oft ein tiefes Störempfinden bei mir hervorruft. Manchmal auch Frustration und manchmal auch Wut. Sie ist nicht gegen den Menschen gerichtet. Vielleicht eher gegen die Situation und auch gegen meinen eigenen Umgang damit. Denn authentisch in diesem Momenten zu reagieren fällt schwer. Verwirrung und die Wahrnehmung der Störung und der Unehrlichkeit, beziehungsweise des verschlackten Charakters des vermeintlichen Kompliments formulieren keine einfache Antwort, die den anderen Menschen nicht direkt kränkt. Es gibt gewiss elegante Umgänge mit diesen Momenten, ich habe meinen noch nicht gefunden.

Zur Präzisierung des zweiten Begriffs: Bestätigung. Ich kann nicht leugnen, dass mich Bestätigung in seinen vielen verschiedenen Formen gut empfinden lässt. Dass sie mich stärkt und mich formt und mein Selbstbild mit formuliert und prägt. Einen großen Teil meiner eigenen Wahrnehmung basiert gewiss auf der Reaktion von außen auf mich. Und das kann ins positive, wie ins negative zu verstehen sein. Diese bestimmte „Abhängigkeit“ des Eigenen durch das Außen ist ein sehr großes und weites Themenspektrum, welches ich nicht an dieser Stelle vertiefen möchte und kann. Ich will vielmehr auf einen spezifischen Moment hinweisen, der durchaus in Verbindung mit zuvor besprochenem Kompliment (und hierbei auch eine dritte Art formuliert) steht. Denn natürlich können diese auch bestätigen. Die ehrlichen, wie auch die vermeintlichen. Und derartige Bestätigungen von außen und die positive Reaktion im Inneren können – so vielleicht auf eine sozial-psychologische Ebene heruntergebrochen – Machtbeziehungen erzeugen. Mein Selbstwertgefühl kann sich beispielsweise abhängig machen von der Rückmeldung von Außen. Die positiven Gefühle können dafür sorgen, dass ich immer wieder ähnliche Situationen aufsuche, die mich derart fühlen ließen. Sie können dadurch eine Art Abhängigkeit erzeugen – auch hier befinden wir uns auf einer breiten Ebene, die in seiner Facettenhaftigkeit und Tiefe an dieser Stelle nicht gegriffen werden kann.
Aus meiner eigenen Wahrnehmung verfalle ich in derartige Strudel, wenn ich – oft insbesondere vom anderen Geschlecht – für mein Aussehen oder meine Ausstrahlung komplimentiert werde. Hier gibt es ehrliche Momente, die mich gut fühlen lassen, ohne das Gefühl zu haben dem anderen Menschen etwas zu schulden. Ich bin dankbar für positive Rückmeldungen und Äußerungen mir gegenüber, wenn sie sich nicht mit Machtkonstrukten überlappen. Und es gibt Momente, in denen ich das Gefühl habe, einen Beigeschmack wie Gier oder Anspruch oder Forderung oder Wunsch mitzulesen. Zwei Beispiele: Entweder ich empfinde, dass das Glück des Anderen an meiner Antwort hängt und ich die Verantwortung der Gefühle des anderen Menschen übernehme/übernehmen muss/sie mir aufgeholfen werden. Ein weiteres Beispiel: Eine gewisse Gier in den Gesichtszügen des anderen Menschen vermitteln mir Gefühle des Anspruchs und der Aufforderung so zu reagieren, wie es erwartet oder gar verlangt wird. Wir haben also, um es auf diese beiden Fälle zu formulieren, druntergemischte Gefühle von Wunsch und von Gier. Ich empfinde derart und meine Erfahrungen haben mich oft bereits bestätigt. Gleichzeitig kann ich nicht davon ausgehen, dass dies immer auch zutrifft, wenn ich es vermute, dessen bin ich mir meistens bewusst und die Vagheit des Themas verlangt diesen Zusatz.

Diese beschriebene Vermutung und Empfindung des Beigemischten verursachen mir tiefes Unbehagen. Den Menschen mit meinem Unbehagen zu konfrontieren ist schwierig, weil ich nicht wissen kann, ob der Mensch seine mitschwingenden Bedürfnisse in der Situation erkennt und wir auf einer Ebene darüber sprechen können. Außerdem falle ich in diesen Momenten oft in eine Rolle, die mich als empfangend, dankbar, klein und in der Machtebene mindestens eine tiefer empfinden lässt. Ich werde hierbei in jedem Fall regelmäßig aus meiner Mitte gerissen. Und wichtig anzufügen: ich bin hierbei kein Opfer. Ich kann ebenso Mechanismen an den Tag legen, die derartige Gefühle bei anderen auslösen. Auch hierbei werde ich durchrüttelt von tiefen Störempfindungen – auch wenn ich mein Verhalten dadurch oft nicht verändern kann.

Den spezifischen Moment den ich meine, ist also die unter diesen Momenten potentielle Macht oder Machtbeziehung, die mir nach den beiden Beispielen entweder die Macht über die Gefühle des anderen Menschen übergibt – mir dementsprechend für mein eigenes Gefühl zu viel Macht ermöglicht oder in manchen Momenten sogar empfunden aufzwingt – oder mich unter die Macht eines anderen stellt und mir ein Ausweichen erschwert, in Verbindung mit meiner Sozialisierung manchmal empfunden unmöglich macht. Ich wiederhole: beide Momente ergeben auf unterschiedlichen Ebenen intensive Störgefühle und werden begleitet von Verwirrung, Wut und Scham. Die Verhaltensmuster unserer Gesellschaft scheinen – so meine Beobachtungen und Verständnis – derartige Machtstrukturen und Abhängkeitsverhältnisse verinnerlicht zu haben.

Wie Menschen mit solchen Momenten umgehen und sich in der Welt formulieren und bewegen ist wohl so verschieden, wie es Individuen auf dem Planeten gibt. Es mag Ähnlichkeiten im Umgang geben, doch ist jeder Mensch mit seinen Farben geprägt und das vermeintlich „Gleiche“ gibt es hier nicht. So mein Verständnis.
Mein eigener Umgang ist jedenfalls recht brachial zu einem Ausweichen und Abwehren geworden. Versuche, den Rastern nicht zu entsprechen und mich in potentielle Situationen, in denen derartige Machtbeziehungen eintreten können, gar nicht erst hinein zu begeben sind nur zwei dieser Mechanismen. Ein für mich prägnantes Outcome war – und ist – das Aussparen von romantischem oder sexuellem Kontakt. Insbesondere in der Verbindung mit Kennenlern-Phasen, in denen das Potential sich eher zu verstellen ohnehin um einiges höher ist, als wenn die charakterlichen Eigenarten nach längerer Bekanntschaft und Freundschaft miteinander ausgehandelt, bekannt, akzeptiert und wertgeschätzt wurden und werden.

Dieser Text ist der Versuch meinen Umgang hiermit zu reflektieren. Ich will und kann nicht leugnen, vertraute Momente körperlichen und seelischen Kontakts zu vermissen. Bisher gehörten diese Störgefühle jedoch beinahe allgegenwärtig dazu und es scheint für mich nicht die Alternative zu geben, weiter nach diesen Mustern zu verfahren. Eine Lösung habe ich bislang nicht, aber allein die Möglichkeit die Situation und die Gefühle in Worten beschreiben zu können, sind für mich ein prägnanter Fortschritt. Wie gesagt – ich beiße schon sehr lange auf diesem Knoten herum, ohne das Gefühl im Konzept greifen zu können. Dadurch bringt mich diese Ausformulierung einer Lösung und einer Auf-Lösung der Situation näher.

Denn ich bin stolz und gerührt und glücklich schreiben zu können, dass ich weiß wer ich bin. Dass ich mich empfinden kann und meine Bedürfnisse erkennen kann. Nicht unbedingt immer „angemessen“ manövrieren aber doch weitestgehend reflektieren zu können. Ich weiß zu meinem derzeitigen Punkt ebenso, was ich will und was ich brauche um mich gut zu fühlen, um verhältnismäßig authentisch auf Menschen, Umstände und mich selbst reagieren zu können. Was ich dementsprechend auch weiß oder mir zumindest für mich wünsche, ist: dass ich keine Machtspiele brauche. Ob bewusste oder unbewusste (wobei ich letzteren gegenüber mehr Verständnis gegenüber aufbringen kann), um mich in der Welt zurechtzufinden oder meine Person von anderen unterscheiden zu können.
Ich will niemanden, der mir sagt was ich vermeintlich brauche oder meine vermeintlich unbeantworteten Wünsche und Bedürfnisse erfüllt. Und ich brauche niemanden, der sich an mir Aufbauscht oder sich durch die Verschmälerung meines Eigenen stärker und größer fühlen kann. Ich unterstütze gern und es ist mir eine Ehre zu inspirieren. Aber nicht ausgenutzt zu werden. Genauso wenig, wie ich ausnutzen will.
Sprich mit mir, denk mit mir und geh ein Stück mit mir, wenn du das möchtest. Aber mach mich nicht zu deinem Wunschobjekt. Mach mich nicht zu deinem Eigen und gib mir keine Verantwortung, die zu tragen deine eigene Aufgabe ist.

Interessanterweise erzeugt diese letzte Aussage ein offenes Ende. Denn ist es auch in meiner Verantwortung zu reagieren und Verantwortung zu übernehmen oder nicht. Sie Situation dementsprechend zu gestalten und mich zu formulieren. Und auch das, bedarf der weiteren Übung und Inspiration. Mit dem Ergebnis dieser Gedanken bin ich jedoch weitgehend erst einmal zufrieden. Außerdem finde ich den Titel spannend, der einen anderen Klang besitzt und einem anderen Konzept entspringt, als bisherige Titel.

Ein letzter Zusatz: Wünsche und Sehnsüchte sind Teil von Menschen und ich will sie nicht aus meinem Leben streichen. Sowieso nicht, weil sie mich in meinem Tun intensiv prägen. Aber im Anbetracht des Themas möchte ich sie insbesondere in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen nicht streichen müssen, nur um einen Umgang zu finden, der sich für mich gut anfühlt. Mein gegenwärtiges Ausweichen ist nach meinem Verständnis nur ein Zwischenstadium. Und ich werde einen dritten Weg finden.


was ist diese Sicherheit

Ich denke dieser Beitrag ist einer solcher, in denen ich aktiv ausblenden möchte, dass andere Menschen ihn lesen können. Als ich damals angefangen habe diesen Block in mein Leben zu holen, wusste ich zwar, dass Menschen ihn einsehen können und ich weiß nicht wieso ich ihn nicht nur für mich im Privaten halten wollte. Ich denke es hat etwas mit Mut zu tun, bestimmte Seiten von sich selbst zu zeigen. Ich weiß, dass ich immer viel von mir vor meinen Mitmenschen versteckt hielt. Nur die guten Seiten zeigen wollte, die heile Welt und die reflektierten Gedanken. Ich fühle mich oft von mir selbst bloßgestellt und struggle mit der Welt in mir. Im Kindes- und Jugendalter hielt ich viele Seiten von mir kaum aus. Ich musste etwas sein, wenn ich mich mögen wollte, ich musste einer Vision entsprechen und schenkte nur dieser meine Aufmerksamkeit. Nicht mir selbst. Menschen erfuhren und erfahren mich noch immer in diesen inzinierten Bildern. Und die doch nicht in Wirklichkeit existieren. Dadurch bin ich verschoben. Versetzt, neben meiner Ehrlichkeit. Nicht immer – aber viel zu oft.

Gründen dafür nachzusinnen, ist ein großer Teil meines Lebens – umso entäuschter werde ich von mir, wenn ich merke, dass ich in so vieler Hinsicht noch versage. Menschen irritiere – nicht weil ich „ich selbst bin“, sondern weil Faszetten in mir sind, die sich ihren Weg an meine Oberfläche bannen. Mit denen ich nie gelernt habe umzugehen. Ich habe einige Werkzeuge für Auseinandersetzungen mit inneren Knoten und Triggern – doch in einem bestimmten Komplex fühle ich mich haltlos von mir selbst überrannt.


Und ich vermute bisher, dass darin ein Punkt ist, der viele weitere begründet. Ich wünschte, es wäre kein Teil von mir. Ich fühle mich darin so fremd, und zugleich durch die immer gegenwärtige Präsenz, so vertraut.
Wie werde ich etwas los, das sich so sehr in meine Persönlichkeit gefressen hat. Ist es etwas, das ich mir antrainierte? Hat es was mit meiner Kindheit und dem Außen zu tun? Ist es etwas, das durch bestimmte Eigenschaften von mir provoziert wurde? Ist es etwas, das ich loswerden kann?

Es irritiert mich. Es begründet mich und ich weiß trotzdem, dass es ein Fremdkörper ist – etwas das sich auf ein bisher nicht gesehenes Wesen drauf setzte. Ein Wesen, dass ich noch nicht kenne und von dem ich nicht weiß, wie ich es befreien kann.
Außerdem: woher weiß ich, dass diese Eigenschaften, die ich gerade so sehr kritisiere an mir, nicht doch ein essentieller eigener Teil von mir sind. Und meine Gedanken in mir nur Verantwortung abgeben wollen. Ich mir einreden will, dass ich das doch garnicht sei – weil der Blick in den Spiegel so schmerzhaft ist. Woher weiß ich, ob nicht der Weg zur Heilung durch bedingungslose Akzeptanz kommt. Und es sich dadurch auflöst? Wie kann ich diesen Teil in mir bedingungslos akzeptieren, wenn es in mir derart sauer aufstößt?

Der Beitrag hieß anfangs,“Der Körper und die Sicherheit“. Mein Herz zieht, wenn ich darüber nachdenke, diesen Knoten offen zu legen. Es will sich verstecken, auf keinen Fall gesehen werden. Muss ich böse schmunzeln, weil er so offensichtlich ist. Als würde es nicht gesehen werden. Als ob.
Ich benannte den Beitrag um, weil auch andere Eigenschaften hinein fallen. Mein Körper ist jedoch eine, die eine besondere Position dabei einnimmt. Und ein Punkt, der mir besonders schwer fällt.

Ich empfinde Sicherheit, wenn Menschen mich mögen. Und ich schreibe das unabhängig von „das ist doch normal, so geht es doch vielen“. Ich schreibe das aus Gründen, weil dieser Weg sich so falsch anfühlt. Als würde ich Menschen schlichtweg instrumentalisieren für mein eigenes Wohlgefühl. Ich bin noch dankbar, wenn mein Charakter der Grund ist, weswegen ich gemocht werde. Hinter dem stehe ich in den meisten Fällen – arbeite ich daran keine Abwerreaktionen auf Menschen loszulassen. Auch hier ist es eine dünne Linie zwischen Schauspiel und Wahrheit. Ich kann ihr nicht immer folgen, aber ich spüre, wenn ich sie für die Momente halten kann. Und ich spüre, wenn ich neben ihr stehe. Und ich spüre, wenn ich sie völlig verliere.

Es gibt einen Teil in mir, der die Sicherheit durch Attraktion bei anderen sucht. Blinde und durch und durch instrumentalisierte Attraktion. Manchmal frage ich mich, ob das ein Part weiblicher Tradition ist. Betrachtet ein Mensch die Rolle der Frau und das Körperkapital in der Geschichte und Gegenwart, so ist es nichts fremdes, wovon ich schreibe. Doch fühlt es sich so toxisch an. Der Drang gefallen zu wollen, die Rückmeldung zu brauchen, diese unerträgliche Instrumentalisierung! Was habe ich davon? Sicherheit. Ist es Sicherheit? Was habe ich davon?

Ich will existieren ohne Abhängigkeiten von Außen. Ich merke, wie ich diese Seite von mir nutze – wie sie auch vom Außen herausgekitzelt wird. Wie sie sich in manchem Moment unkontrollierbar empfindet. Wie sie Eiversucht und Neid begründet. Weil ich nicht an erster Stelle stehe? Nicht im Rampenlicht? Und das ist so seltsam, ich hasse das Rampenlicht. Es blendet mich und zeigt mir all die Unperfektheiten an mir. Es macht mich so abhängig von der Meinung von außen. Und das außen so abhängig von der Meinung in mir. Gefalle ich nicht, bin ich nicht wert. Bin ich nicht wert, bin ich nicht sicher. Und um dem zu entgehen, mache ich Menschen Geschenke. Zeige mich begehrenswert. Hübsche mich auf oder spiele auf cool, spiele auf dumm, spiele auf süß, mach einen auf erfahren oder einen auf super schlau – welche Seite hätten Sie denn gerne von mir? All diese Rollen in mir – ein Vermisch aus Wahrheit und toxischem Brei. Wie trenne ich diese Elemente voneinander? Was davon bin ich und wovon kann ich mich bitte befreien?

Ich will ganicht anfangen, was es in dem Menschen um mich herum macht. Ich kann das nicht in Worte fassen.

Die Gedanken sind ziemlich roh in mir – zu jedem Aspekt könnte ich relativierende Erläuterungen schreiben. Manchmal bringt das nichts. Manchmal ist es einfach nur der pure Gedanke der raus will. Und stehengelassen werden möchte. Und da ich sowieso schon viel um den Gedanken herum schreibe – .

Halte mich fest.

Mein Kopf rast. Und es ist dunkel. Dunkel im Herzen – dort wo es eigentlich für mich schlägt. Schlägt es nun schneller und heller und ängstlicher. Es schlägt nicht mehr für mich. Ich bekomme keine Energie mehr. Schlägt es für mich. Doch spüre ich es nicht.

Ich habe Angst vor Menschenmassen. Ich spreche nicht darüber. Ich habe Angst vor den wenigen. Den nahestehenden. Selbst Angst vor mir selbst.

Mein Kopf sagt, ich solle mir nichts einreden. Spreche ich darüber wird es real und wird stärker und fester. Aber es ist doch schon real. Ich spreche nicht darüber.

Morgens dauert es lange um der Schwere der Nacht zu entkommen. Abends ummantelt mich ein Gefühl wie Steine auf meiner Seele. So schwer. So voll.
Ich zünde Kerzen an. Ich halte mich warm. Ich bin müde. So müde.

Menschen geht es schlechter als mir. Allen geht es schlechter. Menschen vergleichen zu gerne. Und ich tu es auch.
Doch nun lasse ich mich nicht zu. Lasse ehrliche Worte über mich nicht zu. Denn anderen geht es schlechter. Und ich habe es doch so gut. Was soll das eigentlich. Sei doch still. Mach dich nicht breit. Nimmt keine Energie. Lass sie in Ruhe. Sei bitte still.

Und ich bin still. Und in mir weine ich. Ich zittere. So sehr und ich weiß nicht wohin. Ich weiß nicht wann es wieder aufhört.
Es ist so dunkel. So schwer.

Und ich werde weiter gehen. Natürlich werde ich weiter gehen. Und ich werde lachen. Naturlich werde ich das.
Und meine Schläfen pulsieren vor lauter Gedanken. Kann nicht klar denken vor lauter Gedanken. Sie rennen und fließen und rasen auf mich ein.
Morgens wenn ich aufstehe. Und Abends in den Stunden allein.

Sehne ich mich nach Menschen – darf ich nicht sein. Sei nicht zu viel. Sei nicht anstrengend. Sei still. Sei bitte still. Du bist nicht bedeutend. Was du sagst ist nicht bedeutend. Und ich lüge mich an. Warum lüge ich mich an.

Also gehe ich wieder auf die Matte. Zünde wieder Lichter an. Lasse Rauch durch die Wohnung schwaden und trinke Kräuter aus grünen Kannen. Und ich halte mich warm. Und ich halte mich fest. Und ich lasse nicht los. Lass mich nicht fallen. Ich halte mich fest.

Ich atme ein.

Und atme aus.

Und stehe auf.

zwei Stimmen.

Am selben Abend schreibe ich diesen zweiten. Meine Gedanken teilen sich in Lager – die eine versucht ihren Platz zu finden, mir zu sagen, dass sie müde ist. Versucht mir zu sagen, ich darf runter schrauben. Die andere zeigt mit den Fingern auf die Tasks, auf die Menschen, auf die Stunden, auf die Dinge die vermeintlich sind oder und nicht sind.

Die Welt rasst um mich herum und ich rase an den Menschen vorbei. Weiß nicht ob ich glücklich sein kann, versuche ich zunhemend zu verstehen. Es macht mich high. Macht mich dumpf. Lässt mich versinken. Lässt mich verzweifeln. Aber reden kann ich nicht. Worte finden sich nicht – oder Menschen wollen nicht zuhören. Menschen lenken ab oder ich bringe nicht das Wort von den Lippen das ich brauchte.

Bin entweder so falsch. Oder gar das weiteste dessen entfernt. Versuche es zu werden, mein Herz sehnt sich das zu werden.

Ich bin erschöpft. Bitte hör mir zu. Wärend ich die Worte nicht finde. Mein Karusell anläuft und ich herunterrede was mir so brenndend liegt auf der Brust.

Lass mich in Frieden. Ich will das gerade nicht denken. Lass mich in Frieden.

I am

I am afraid to lose myself. I dont know whom to talk to.

Meine Gedanken verlieren sich ineinander. Fühlt sich manchmal an wie eine Sucht. In den höchsten Himmel hebe ich meine Gedanken, versuche ich Lösungen zu greifen. Versuche ich Leid zu lindern. Versuche ich mir einen Namen zu machen. Versuche ich zu verstehen.
Ich versuche zu verstehen.

Ich muss schneller sein, mehr sein und mehr wissen. Die Menschen stehen sich nur im Weg, wieso muss ihnen alles gezeigt werden. Oder bin nur ich diejenige der alles gezeigt werden muss. Bin ich zu arrogant.

Ich brauche Gespräche. Brauche Lösungen.
Will nicht ausgesetzt sein dem Urteil meiner Gedanken – jenen im gleichen Geschmack wie damals. Jene die die Atmung raschen und die Furcht in die Augen setzt. Jene die den Halt verlieren lassen.

Das Seil wackelt unter mir. Wackelt häufig unter mir. Ich weiß nicht was passiert, wenn ich meinen Fokus verlier..

Ich möchte reden und erzählen und versuchen zu verstehen und brauche Rückmeldungen, brauche Antworten, brauche Hilfe – sonnst kommt sie zu spät.
Kann die Welt sich aufrappeln, sind Menschen so geblendet. Sind sich dessen nicht bewusst und zugleich ist es was Menschen sind. Bin ich nichts anders – viel zu geblendet von.

Bitte geh mit mir ein Stückchen des Weges, ich kann ihn nicht alleine gehen. Bitte zeig mir deine Tricks, bitte weihe mich ein. Bitte hilf mir schneller zu verstehen – ich brauche Insights, brauche Nahrung, brauche Wissen von den Dingen. Um sie zu kombinieren. Über Meinung hinaus zu gehen und zu greifen wie es ist.

Menschen sind zu arrogant.

Ich bin auch zu arrogant.

seit Tagen.

Can’t breathe. Can’t feel myself.

Knoten in meinem Hals – seit Tagen werde ich ihn nicht los. Mein Kopf brummt, lässt nur selten einen Spalt des Fensters offen. Die Luft steht. Ich kann nicht atmen.

Führe Konversationen in meinem Kopf mit Menschen im echten Leben – fühle mich sympathisch und wohl bei ihnen. Bis es mich trifft und ich den Schleier weg lege. Und die Welt um mich herum wieder Wirklichkeit wird – das war nicht echt. Nur in meinem Kopf.

Und mein Herz ist so klein – so klein vor Angst, vor irgendetwas. Ich will sprechen, ich brauche jemanden, der mir zuhört. Ich verliere mich in mir – ich brauche jemanden die mir zuhört.

Und ich will es nicht – will nicht instrumentalisieren. Menschen meine Worte nicht aufzwingen, meine Gedanken nicht teilen – will Menschen unberührt lassen von Dingen die wirbeln in mir herum.
Und keine verwirrten Blicke kann ich sehen mehr, keine Runzeln auf der Stirn, wenn nicht verstanden wird. Kann es nicht ertragen mich zu rechtfertigen den fremden Stimmen denen ich nicht blocken kann. Meine Schale ist so dünn – kommt alles durch. Seit Tagen.

Und Tage klingen nicht schlimm – wär es nicht wiederkehrend aus einem abgeschlossen verhofften Part meines Lebens. Die Sorge vor der Dunkelheit – vor dem Moment nicht mehr zu wissen wer ich bin wird größer. Nimmt mich zunehmend ein. Ich habe Angst davor. Fühle mich so klein.

Meine Gedanken kreisen – mir wird schlecht. Meine Augen sind müde.

Menschen sehen meine Zerbrechlichkeit nicht – und wenn sie es tun, dann haben sie keine Energie für sie – wenden sich aktiv ab. Ich brauche so dringend ausgesprochene Sätze, den Versuch mich zu zeigen. Bitte sieh mich an, dann wird alles wieder gut.

Ich sage nicht, dass ich Stärke in mir habe, wenn ich um solche Hilfe bitte. Die habe ich nicht. Ich bin nur so leer und weiß, nur ich selbst kann mich füllen – muss Verantwortung halten.

Doch das Seil ist dünn seit Tagen. Nimmt ab seit Tagen. Ich klammere mich fest seit Tagen. Und vielleicht muss ich fallen. Vielleicht kann ich fallen. Vielleicht darf ich fallen.

Das Leben macht mir Angst. Und das ist okay.

Nicht zu wissen wohin ich mich bewege. Und den Schmerz der Menschen wahrzunehmen. Meinen eigenen Schmerz wahrzunehmen. Mein Mitleid zu empfinden.

Mir wird gerade immer öfter bewusst, dass es mir niemand abnimmt. Und das das Leben Lasten mit sich bringt, die unerwartet schwer sind.

Es ist okay, nicht das leichte Leben zu haben – es wäre wohl eine Lüge. Es wäre wohl eine Lüge „echt“ zu sein. Das bin ich nur wenn ich atme.

Kein Text kann dem Gefühl gerecht werden – ich fühle mich hilflos. Und oft zu schwach um all das zu halten. Oft zu schwach mein eigenes Leben zu halten – aber auch das ist okay.

Solange ich nur nicht mehr mich zwinge. Ich kann mich nicht mehr zwingen etwas zu sein. Sonnst werde ich nie wieder etwas sein.

Blaupause

Die Momente zwischen den Zeilen des Alltags. Die Momente, in denen der Blick verschleiert – mag es nach außen gewannt, oder sich selbst zugeneigt sein.
Sie verlassen den Ort, den Menschen mit dem verschwommenen Wort der „Wirklichkeit“ zu begreifen versuchen. Und ziehen hinein in Visionen der Welt, die so vieles Persönliche zelebrieren.

Es sind Wünsche von anderen Gefühlen, es sind die Wünsche nach Gerüchen und Geschmäckern in ihrer lebendigen Vielfalt. Es sind die Wünsche nach Berührungen und flüsternden Worten – ganz nahe bei sich. Es sind die Konflikte mit den Worten fremder oder naher Menschen, mit Worten, die Wertung implizieren und sich setzen zwischen diese Momente des Atmens, zwischen die Momente, in der der Mensch seine Freiheit zu erahnen scheint.

Dort sind Sorgen und Kummer, dort sind Sehnsüchte im tiefsten Gefühlen verkörpert. Es zieht im Herzen, die Seele stößt ihre tiefsten Laute aus. Sie bittet um den Wind, um die Freiheit um die Energie im Rausch mit Menschen, mit der Welt, mit Lebendigkeit. Sie möchte springen und ist gebunden an den festen Körper – will ihm entfliehen, ihn auf ihre Seite ziehen.

„Bitte geh mit mir hinaus. Bitte lass mich dir zeigen, wer ich bin. Es ist so nah, es ist so schön – wenn du nur wüsstest.“

Der Kopf verliert oft den Zugang, er koordiniert zwischen so vielem. Es ist nicht seine Schuld. Er empfindet mit, er will keine Schranken erstellen und eigentlich steht keine Wand zwischen beiden – eigentlich sind sie eins. Eigentlich sind sie frei – in ihrer Mischung, in ihrem Sein zum Außen treffen sie auf Horizonte, an die sie sich zu halten versuchen.

Niemand sagte ihnen, dass dort keine sind. Das sind nur Gespinste aus den Kindeszeiten mitgetragen. Sie wurden erzählt um ihnen ruhigen Schlaf zu schenken.
Niemand erzählte ihnen Geschichten über die Freiheit. Über die Wünsche und ersehnten Momente. – diese Geschichten erzählen sie sich heute selbst. Und wenn die Blaupause das Prickeln wie tausend Ameisen über die Haut schickt. Werden die Geschichten lebendiger. Wird das Bewusstsein für die Wünsche fester – sie spüren die Sehnsucht.

Und die Tage nähern sich, an denen sie sich in der Welt spiegeln werden – dem Sein sich hingeben und sich befreien von so vielem dem Ihren so Fremden.

und der Mensch dachte die Freiheit zu sein.

Die Welt verschwimmt in ihren Farben und mischt sich nach eigenen Wünschen. Die Wünsche sind gebraucht von Menschen, wenn sie Leben wollen.
Die Welt versucht zu zeigen, was funktioniert und was existiert und die Welt ist es nicht, es sind die Menschen, die versuchen ihren Weg zu gehen so gut sie können.

Wenn sich alles um dich herum befreit – die Menschen nicht das sind, was du denkst. Wenn sie es nie waren, vielleicht bist du dann nicht, was du denkst. Vielleicht musst du nicht das sein, was du denkst, was sie wollen. Vielleicht sind Bedeutungen unabhängig von und unabdingbar zugleich. Vielleicht kann Mensch nicht leben ohne die Gedanken und versucht ihnen zu entgehen, indem getan wird, was Menschen auch machen. Aber eines Tages verkümmert der Mensch und fragt sich was es ist, was ihn zieht. Was ist der Schmerz in der Brust, der jeder Mensch zu teilen scheint. Über den zu wenig Menschen reden, weil die Welt so viel glitzert um sie herum. Und würde sie weniger glitzern, vielleicht würden Menschen dann mehr reden und verstehen, dass dort drunter die Materie ist, die sie suchen.

Und eines Tages wache ich auf und bin befreit von den Gedanken des halben Seins. Und auf dem Weg dorthin glitzern Tränen auf den Wangen zu späten Stunden und die Einsamkeit dringt ins Herz vor – die Einsamkeit die niemand zu besänftigen vermag, nur du selbst. Wenn der Tag kommt, an dem du aufwachst und du bist ohne zu wünschen zu sein.

Und was es ist, was die Menschen verbindet, ist der Schmerz es nicht zu sein. Der Weg, der überall sichtbar wird und nirgendwo. Der Wunsch, der sich in allem manifestiert und zugleich nicht zu fassen ist. Der Blick in die Ferne, der so viel sieht und zugleich blinde Mauern manifestiert.

Und deine Seele mag sich frei kämpfen, denn der Mensch ist nicht getan für ein halbes Leben – nicht weil er nicht könnte, sondern weil vermeintlich sie nicht darf.

Es ist seltsam. Es ist intensiv wie das Atmen frischer Nachtluft. Es ist alles. Es ist alles.